Der Frühling war gekommen, und mit den wärmeren Tagen hatte sich eine wunderbare Gelegenheit geboten, mehr Zeit im Freien mit den KulturKids zu verbringen. Die Stadt war zum Leben erwacht, Parks und Plätze hatten sich gefüllt, und es hatte unzählige Möglichkeiten gegeben, gemeinsam Berlins kulturelle Vielfalt zu entdecken. Besonders spannend waren die vielen Flohmärkte gewesen, die nun unter freiem Himmel stattgefunden hatten und eine inspirierende Umgebung für spielerisches Lernen, Entdecken und Ausprobieren geboten hatten.
Flohmarkt, Trödelmarkt, Antiquitätenmarkt, Büchermarkt
Flohmärkte hatten in Berlin eine lange Tradition gehabt und waren eng mit der bewegten Geschichte der Stadt verbunden gewesen. Schon im 19. Jahrhundert hatte es Trödelmärkte gegeben, auf denen gebrauchte Waren verkauft worden waren – oft von Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Handel gebrauchter Gegenstände verdient hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten diese Märkte geboomt, da viele Berliner*innen auf sie angewiesen gewesen waren, um dringend benötigte Alltagsgegenstände und Möbel zu bekommen. In den 1970er- und 1980er-Jahren hatten sie sich zu kulturellen Treffpunkten entwickelt, die nicht nur Gebrauchtwaren, sondern auch Antiquitäten, Bücher und Kunstwerke angeboten hatten. Bis heute waren diese Märkte nicht nur Orte nachhaltigen Konsums geworden, sondern auch lebendige Zeugnisse der Berliner Geschichte – von Ost und West bis hin zur modernen, multikulturellen Metropole, die Berlin geworden war.
KidsKultur hatte die besondere Atmosphäre dieser Märkte genutzt, um Kinder spielerisch an Geschichte, Fortschritt, Kunst und Handwerk heranzuführen. Beim Betrachten alter Gegenstände hatten die KulturKids gelernt, wie sich Materialien, Designs und Techniken im Laufe der Zeit verändert hatten und welche Spuren vergangene Generationen hinterlassen hatten. Durch das Entdecken historischer Bücher, Möbel oder Kunstwerke hatten sie ein Gefühl dafür entwickelt, wie frühere Epochen bis heute nachwirken. Auch der Begriff der Nachhaltigkeit war auf diesen Märkten greifbar geworden: Die Kinder hatten erkannt, dass gebrauchte Gegenstände eine Geschichte hatten, weitergegeben werden konnten und nicht sofort entsorgt werden mussten. So hatten sie verstanden, dass Wiederverwendung nicht nur ressourcenschonend, sondern auch kulturell wertvoll war.
Ein Flohmarktbesuch mit KidsKultur war daher weit mehr gewesen als nur ein Einkaufsbummel – er hatte sich als Zeitreise erwiesen, bei der die KulturKids Geschichte berührt hatten, Fortschritt verstanden hatten und Nachhaltigkeit bewusst erlebt hatten.
Mind, Body & Soul
Mind: Im Bereich Mind hatten die Kinder gelernt, den Wert von Geld einzuschätzen, Preise zu vergleichen und überlegte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig hatten sie ihr Wissen über Geschichte und Kultur erweitert, indem sie alte Bücher, Kunstwerke oder Objekte aus vergangenen Zeiten erkundet hatten.
Body: Im Bereich Body hatte ein Flohmarktbesuch Bewegung bedeutet – die Kinder hatten sich durch Menschenmengen bewegt, hatten ihre Umgebung wahrgenommen und ein Gefühl für Orientierung und Koordination entwickelt. Zu lernen, sich sicher und selbstbewusst in einer belebten Umgebung zu bewegen, war wesentlich gewesen. Hier hatten sie geübt, aufmerksam zu bleiben, achtsam zu sein und sich eigenständig im öffentlichen Raum zu bewegen.
Soul: Der Bereich Soul war durch soziale Begegnungen lebendig geworden: Die KulturKids hatten mit Händler*innen gesprochen, selbstbewusst verhandeln gelernt und die Freude eines besonderen Fundes erlebt. Gleichzeitig hatten sie ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und den Kreislauf der Wiederverwendung entwickelt – und damit Wertschätzung und Achtsamkeit im Umgang mit Ressourcen vertieft.
Ein Flohmarktbesuch war also weit mehr gewesen als nur das Schlendern zwischen Ständen – er hatte sich als kulturelles Erlebnis erwiesen, das auf vielen Ebenen Entwicklung gefördert hatte. Der Frühling hatte eine Entdeckungszeit eingeläutet, und die KulturKids waren mittendrin gewesen!
Wie immer hatten wir unsere Eindrücke im eigenen Skizzenbuch festgehalten – und natürlich hatten uns auch diesmal Überraschungen erwartet!